© Sarah Baldy

Fundstück

Dachbodenfund "Gaststätte Sieper Höhe"

Fundstück des Monats Juli 2020

Robert Carl Lüttgen in der Uniform seiner Studentenverbindung
© Stadtarchiv Remscheid

Robert Carl Lüttgen wurde am 15. Januar 1899 in Remscheid als Sohn des Packers Carl Lüttgen und seiner Frau Helene Friederike Elise Halbach geboren.

Sein Vater, Carl Lüttgen, wurde am 8. Januar 1868 in Remscheid als ältestes von insgesamt 10 Kindern (zwei starben im Kindesalter) des Ehepaares Carl Lüttgen, Schlittschuhhölzer, und Emma geb. Mutz geboren. Er heiratete am 27.11.1894 in Remscheid die Helene Friederike Elise Halbach. Ab 1890 diente er im Infanterie-Regiment 130. Das Haus Ronsdorfer Straße 45, in dem sich die Gastwirtschaft befand, war das Elternhaus seiner Frau. Im selben Haus befand sich auch die kleine Werkzeugfabrik der Familie, Halbach & Jungbluth.

Robert Carl Lüttgen studierte ab Sommersemester 1920 in Clausthal-Zellerfeld. Während seines Studiums war Robert Carl Lüttgen Mitglied der Turnerschaft Hohenzollern (vermutlich sogar Gründungs-Mitglied, denn die Turnerschaft wurde am 17. August 1921 gegründet) und Teil des Vorstandes dieser Studentenverbindung. Seiner Unterschrift fügte er daher in dieser Zeit „XXX“ an. (So zum Beispiel auf dem gerahmten Wappen der Turnerschaft in seinem Nachlass) Die drei X stehen in schlagenden Studentenverbindungen für den 3. Vorgesetzten, der Das Amt (Charge) des Kassenwartes innehatte.

Zwei gerahmte Fotos in seinem Nachlass zeigen ihn in „vollem Wichs“, der Kleidung seiner Burschenschaft. Ein älteres Foto in dem Nachlass, welches Robert Carl Lüttgen im Profil zeigt, offenbart, dass er einen Schmiss hatte. Ein Schmiss ist eine in einer studentischen Mensur davongetragene Schnittverletzung sowie die daraus entstandene Narbe. Bis zur Auflösung der Studentenverbindungen in der Zeit des Nationalsozialismus galt ein Schmiss im Gesicht vielfach als das typische Erkennungszeichen eines deutschen Akademikers.

Sein Studium schloss er erfolgreich mit dem Titel „Diplom-Ingenieur“ ab. Ob Robert Carl Lüttgen jemals als Ingenieur gearbeitet hat, lässt sich nicht feststellen. Tatsächlich wissen wir, dass er im Jahr 1934 die väterliche Gastwirtschaft übernommen und bis 1972 weitergeführt hat.
Zumindest aber dem Turnen ist er bis ins hohe Alter treu geblieben. In seinem Nachlass befinden sich 2 Urkunden die Ihm zur 40-jährigen und zur 60-jährigen Mitgliedschaft des Haddenbacher Turnerbundes verliehen wurden. Die Gastwirtschaft, die er von seinem Vater übernommen hatte, diente dem Verein außerdem seit jeher als Vereinslokal. Auch der Studentenverbindung gehörte er offenbar auch nach Abschluss seines Studiums als inaktives Mitglied an. Findet sich doch in seinem Nachlass eine Einladung zum General-Convent der Rheno-Germania, wie sich die Turnerschaft Hohenzollern ab Juli 1949 nannte, aus dem Jahr 1961.

Am 30.11.1932 ehelichte er in Hamburg die aus Münsterdorf Krs. Steinburg stammende Grethe Friederike Marie Fischer. Sie zieht am 20.12.1932 zu Ihm in das elterliche Haus in der Ronsdorferstr. 45. In dem Nachlass Lüttgens befinden sich ein Fotoalbum, sowie ein Foto auf Karton mit der Überschrift „zur Erinnerung an mein Jubiläum“, welches höchstwahrscheinlich aus dem Familienbesitz von Grethe Friederike Marie Lüttgen, geb. Fischer stammen.

Robert Carl Lüttgen starb am 27.1.1982 in Remscheid. Seine Frau überlebte er um beinahe 8 Jahre. Sie verstarb bereits am 20.4.1974. Beide lebten bis zu Ihrem Tode in Ihrem Haus in der Ronsdorfer Str. 45.

 

Verfasst von: Sarah Baldy 

Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.

Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.